HardlinkBackup 2.0.3 erweitert Community-Lizenz
Neben weiteren Bugfixes und Verbesserungen – ich gehe weiter unten darauf ein – habe ich mich entschlossen ein bislang für die Professional License vorbehaltenes Feature auch für die Community License freizuschalten um diese Version noch attraktiver zu gestalten: Es handelt sich um die Auswahl der Link-Modi für innere und äußere Links, die in der Community License gesperrt war und standardmäßig auf „Duplizieren“ festgelegt war. Ab Version 2.0.3 können auch Community Nutzer den Link-Modus frei wählen und der Standard-Modus ist „Beibhalten“ (wie in der Professional und Enterprise Edition). Bestehende Backupdefinitionen und insbesondere Backupdefinitionen der Version 1 werden nicht angepasst, daher sollte diese Option auf jeden Fall geprüft werden.
Vielen Nutzern ist der Link-Modus Schalter bestimmt noch nicht aufgefallen; dabei kann er sehr essentiell sein. Der Modus „Duplizieren“ ist zwar im Grunde genommen das Verhalten, das HardlinkBackup 1.x auch hatte, jedoch führte er zusammen mit dem Feature, dass HardlinkBackup teilweise mit Systemrechten arbeitet und damit u.U. mehr Dateien sichern kann, als der aktuelle User zu Problemen. Dazu muss ich kurz erwähnen, was „Duplizieren“ bedeutet: Dabei werden symbolische bzw. Hard-Links so behandelt, als wären es normale Dateien oder – im Falle von symbolischen Links auf Verzeichnisse oder Junctions – normale Verzeichnisse. Leider wimmelt es in den Benutzer-Verzeichnissen von Windows 7 nur so von symbolischen Verzeichnislinks, die in der Regel auch noch versteckt und mit dem „System“-Attribut versehen sind. Der Sinn und Zweck der Links ist nicht ganz klar; es sind oft sprachabhängige Links, die die alten Windows XP Verzeichnissen nachempfunden sind; vermutlich dienen sie der Abwärtskompatibilität. Diese Links sind teilweise sogar zyklisch, so gibt es in jedem Benutzerverzeichnis einen Link „Anwendungsdaten“, der auf das Unterverzeichnis „AppData\Local“ verweist, indem wieder ein Link ist, der auf dasselbe Verzeichnis „AppData\Local“ verweist. Außerdem gibt es den verwirrenden Link „Eigene Dateien“, der auf das Verzeichnis „Eigene Dokumente“ verweist. Wenn sich HardlinkBackup im „Duplizieren“-Modus befindet, sieht es all diese Links als normale Verzeichnisse und versucht sie so zu sichern. Die Version 1.x lief nur unter Benutzerrechten und ist normalerweise – zum Glück – an den Berechtigungen der Links gescheitert. Es gab entsprechende Meldungen beim Einlesen und die meisten Nutzer haben diese Links über Filter ausgesperrt. Version 2.0 kann diese Links meist lesen sichert ordnungsgemäß z.B. den Ordner „Eigene Dokumente“ nocheinmal als „Eigene Dateien“ – blöd für den Community-Anwender, der nun doppelt so viel Platz im Backup braucht (natürlich kann er wie bei Version 1 die Links ausfiltern). Die Zyklen durch die Links werden übrigens in Version 2 erkannt und als Warnungen ausgegeben (Version 1 würde so etwas heute noch sichern).
Durch die Default-Einstellung des Link-Modus auf „Beibehalten“ können nun Benutzerverzeichnisse komplett mit den Link-Strukturen gesichert werden. Als Nebeneffekt lassen sich in diesem Modus auch Backups von Backup-Festplatten ziehen – unter Beibehaltung der Hardlinkstrukturen der Backupgenerationen.
Neben dieser Änderung habe ich noch ein paar neue Features einbauen können:
- Summary im Logfile: Im Logfile wird am Ende ein kurze ‚Summary‘ ausgegeben (auch wenn es eigentlich so gedacht war, die Backupzusammenfassung durch einen Doppelklick auf die „backupset.hbs“ Datei anzuzeigen).
- Relatives Zielverzeichnis: Das Zielverzeichnis kann nun auch relativ zur Position der HBD-Datei angegeben werden. So kann z.B. eine Backupdefinition auf einer Sicherungs-USB-Festplatte abgelegt werden und das Backup findet das Ziel – egal, welchen Laufwerksbuchstaben die Festplatte gerade trägt.
- Tiefere Backupnamen: Ich habe die Verzeichnistiefe der Verzeichnisse, die über einen Backup-Namen erzeugt werden können auf 10 erhöht (sowie eine enstprechende Validierung zum Feld hinzugefügt).
- Nebenläufiges Laden der Backup-Liste: Das Einlesen aller Backupsätze im Home-Screen kann ein wenig dauern – vor allen, wenn die Liste lang ist und z.B. die Ziellaufwerke nicht erreichbar sind. Ab sofort erfolgt das Laden im Hintergrund und die Backupdefintionen erscheinen nach und nach in der Liste.
In erster Linie ist die Version 2.0.3 aber ein Bugfix-Release, mit dem die Stabilität von HardlinkBackup weiter erhöht werden soll. Folgende Bugs habe ich behoben:
- Die Verzeichnisse für gesicherte Laufwerke waren manchmal versteckt und mit dem „System“-Attribut versehen und deshalb im Explorer nicht auffindbar.
- EFS-verschlüsselte Dateien konnten nicht von einem lokalen Laufwerk gesichert werden, da der Zugriff über den System-User erfolgte.
- In seltenen Datenkonstellationen kam es zum Abbruch eines Backups mit dem Fehler „added directory must be a direct child of the current directory“.
- In seltenen Fällen blieb das Backup einfach stehen.
- Nicht-Unicode-codierbare Dateinamen führten zum Abbruch des Backups.
- Verzeichnisfilter waren Case-Sensitiv, obwohl das bei Dateifiltern nicht galt.
- Es kam zu einen Fehler beim Schließen der Anwendung, wenn ein Backup mit der Aktion „Programm nach Beenden schließen“ im Batch- oder Silent-Modus gestartet wurde.
Noch ein Hinweis: Wegen eines Bugs musste ich die Reihenfolge, in der die Verzeichnisse eingelesen werden – und damit auch die Reihenfolge der Dateien in der Index-Datei – verändern. HardlinkBackup 2 ist sehr sensibel, was die Verarbeitungsreihenfolge der Dateien angeht (darauf fußt die Fähigkeit beliebig große Verzeichnisse sichern zu können). Um zu verhindern, das zu viele Dateien kopiert werden, liest Version 2.0.3 keine Index-Dateien früherer Backups ein, d.h. beim ersten Backup dauert das Einlesen etwas länger. Ab dem zweiten Backup werden dann die Index-Dateien wieder normal verwendet.
Ich wünsche euch nun viel Spaß mit der neuen Version!